(v. l. n. r.:)
DI Christian Rosenwirth (Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, Abteilungsleiter für Innovation, Lokale Entwicklung und Zusammenarbeit)
LR Mag.a Ursula Lackner (Landesrätin für Umwelt, Klimaschutz, Energie, Regionalentwicklung und Raumordnung
LTAbg. Bgm.in Silvia Karelly (Vorsitzende Regionalverbandes Oststeiermark)
LR MMag.a Barbara Eibinger-Miedl (Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Regionen, Wissenschaft und Forschung)
Gorazd Orešek, (SPIRIT Standortagentur Slovenia)
Bgm. Erwin Eggenreich (Bürgermeister der Stadtgemeinde Weiz)
(Foto: KK)

Weiz, 10. Juni 2021, Innovative Location SIAT208:

Nach langer Zeit der Online-Konferenzen führte die Regionalentwicklung Oststeiermark ENDLICH wieder eine Präsenz- Veranstaltung durch. Mehr als 120 TeilnehmerInnen folgten der Einladung und nahmen an einer spannenden und informativen Standortkonferenz im Rahmen des Interreg SIAT – Projektes Innovative Locations teil.

Nach der Eröffnung durch Bgm Erwin Eggenreich, LTAbg. Bgmin Silvia Karelly, DI Christian Rosenwirth, BMLRT und Gorazd Orešek von der Standortagentur Slovenia führte Mathias Pascottini durch das abwechslungsreiche Programm.

Keynote Sprecher Univ.-Prof. Dr. Reinhold Popp (Zukunftsforscher am Institut Futur der Freien Universität Berlin) erklärte was Zukunft eigentlich bedeutet: meist sind evolutionäre Wandlungsprozesse der Normalfall und vor allem Zukunft ist gestaltbar und kein Schicksal. Wichtiger wird immer mehr lebenslanges Lernen und Bildung mit mehr Zukunftsbezug und weniger als Echo der Vergangenheit.

Aileen Moeck (Die Zukunftsbauer, DE) erklärte als weitere Keynotesprecherin, dass „Zukunft kein Ziel oder Ort, sondern ein Raum ist“, welchen man so gestalten soll, dass man ein gutes Leben hat. Die große kommende Transformation ist grün, technisch, sozial. Vom Produkt zum Prozess und vom Förderband zum Kreislauf sowie vom Wettkampf zum Zusammenhalt sind dazu einige Schlagworte.

In acht weiteren Impulsreferaten wurde präsentiert, wie ländliche Regionen in Österreich und Deutschland es geschafft haben, erfolgreich in der Standortentwicklung zu sein.

Wie verlegt man eine ganze Behörde aufs Land? Wo sich, wie Kurt Hillinger Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Oberpfalz (DE) berichtete „Fuchs und Hase Gute Nacht sagen!“ 130 MitarbeiterInnen haben diesen Schritt mitgetragen und teilweise sogar ihren Wohnsitz verlegt.

Univ.-Prof. Bruno Buchberger, international anerkannter Mathematiker und Vater des Softwareparks Hagenberg, erzählte vom Entstehen des Softwareparks wo einst als einzige Attraktion eine Ruine stand. Nun gibt es in Hagenberg mehr als 3.000 Arbeitsplätze in Forschung, Bildung und Wirtschaft.
Question to the Head of VOEST: „Where is Linz? Ah, near Hagenberg!“

Im Bregenzerwald haben sich vor 20 Jahren einige Handwerksbetriebe rund um den Werkstoff Holz zusammengeschlossen, in der Zwischenzeit ist daraus eine bekannte Vorarlberger Initiative mit über 100 Betrieben entstanden. In eindrucksvollen Bildern präsentierte Obmann Martin Bereuter den Werdegang des Werkraums Bregenzerwald.

Nicht nur bildgewaltig, sondern auch mit musikalischer Umrahmung stellte sich der SASA Inkubator aus Velenje vor. Geschäftsführerin Ana Anzej zeigte wie Integration von Start-ups in ein unternehmerisches Ökosystem funktioniert und JungunternehmerInnen ein ideales Umfeld zur Gründung vorfinden.

Grieskirchen liegt in Oberösterreich im ländlichen Raum, dennoch haben sie es geschafft, Standort einer HTL zu werden. 1992 hat man sich darum beworben, durch intensive Bemühungen des damaligen Bürgermeisters Wolfgang Großruck wurde die HTL im Oktober 2000 in das OÖ Schulentwicklungsprogramm aufgenommen, die Eröffnung erfolgte im September 2001.

Philipp Hentschel aus Berlin, Mastermind der Co-Working Initiative „Netzwerk Zukunftsorte“ bewarb die guten Chancen des Landlebens als Ort der Kreativität und zur Belebung von Leerständen und Brachland, in seinem Fall in Ostdeutschland.

INKOBA steht für die Initiative „Interkommunale Betriebsansiedlung“ und wurde Mitte der 90er Jahre gefördert. Inzwischen ist INKOBA ein über die Landesgrenzen hinaus bekanntes Synonym für gemeinschaftliche, zukunftsorientierte & professionelle Standortentwicklung. 295 Gemeinden kooperieren, das sind 67% aller Gemeinden in OÖ. Im Falle von Christa Kreindl, Geschäftsführerin der Wirtschaftsregion Freistadt-Mühlviertel, sind es 27, die gemeinsam zusammenarbeiten.

Als krönenden Abschluss gab es noch eine Podiumsdiskussion mit den Landesrätinnen Barabra Eibinger-Miedl und Ursula Lackner, sowie mit LTAbg. Bgmin Silvia Karelly, Christian Rosenwirth und Gorazd Orešek.
In zahlreichen Fragen und Antworten wurde auf die speziellen Herausforderungen der Standortentwicklung im ländlichen Raum eingegangen: von der Bildung (HTL) zur Forschung ((außer)universitäre Einrichtungen in den Regionen), von der Kindesbetreuung (Kleinkindkrippen) zum geförderten Wohnbau (Graz versus Regionen), der speziellen Wirtschaftsstandortförderung (SFG, Impulszentren) und bis zur Unterstützung für Start-Ups und Co-Working-Spaces.